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Thomas Probst

Evolution

EINS

schschschsch, schsch sch.

schschsch,


ZWEI

schsch. Gewalten. Gewaltige, mächtige Gewalten.
schschsch. Eins, zwei, drei, vier, fünf, hm. sch.


DREI

..vier, fünf sechs, sieben, acht, neun, zehn. Hmmm.
schschsch.


VIER

Zehn. Alle da.


FÜNF

Ein Rollstuhl, Mann, ich brauche einen Rollstuhl.
Alle Finger noch da.
Schsch. Achtung. Ich werde die Augen öffnen. Hm


SECHS

Blau. Der Himmel. Er ist blau. SCHSCH.
Und dieses Geräusch. Verdammt.
Eine Hand fährt vor meine Augen. Lange dunkel. HM.
Meine Hand.
Das Blinzeln funktioniert. Die Hand (Meine Hand!) fällt zurück.
Zuck nur.
Den Kopf werd ich drehen.
Schwindel. Ach die Dunkelheit, Freund, Gefährte, du bist wieder da. Dunkelheit.
Sch.
Nein!
Die Lieder klappen wieder auf.
Der Himmel verschwindet langsam. Der Horizont dreht.
Nein, der Kopf dreht. Ich kann ihn nicht fühlen.
Das Sch ist nahe, näher gekommen. Der Kopf fällt zur Seite.


SIEBEN

Sand. Ekelhaft schöner hellbrauner Sand.
Die Hände (Meine Hände, verdammt!) liegen nutzlos gefalten auf meiner Brust.
Hölzernes Kichern aus der Ferne. Aus der Nähe. Mein Kichern. Das Sch näßt mein Haar. Eines nach dem Anderen, mahne ich, zuerst den Schrei versuchen, Achtung Welt. Schon blähen sich die Flügel, schon vibriert das Zäpfchen. Ein Schrei. Lieblich. Funktioniert prächtig. Ich hebe die linke Hand, betrachte sie neugierig, habe sie nie gesehen, oder? Lang nicht gesehen. Da ist noch Bewegung.
Nun den Kopf, der naß vom Sch ist. Er läßt sich doch heben, oder? Konnte ich das früher? Bin erstaunt, als es klappt. Der Schwindel droht dem Körper. Dich hohl ich, lacht er. Kräftig. Stemm mich dagegen. Die Sonne, auch neu für mich, verbrennt meine Haut, verwischt meine Züge, flimmert vor meinen Augen, erzeugt Nebel, wo keiner zu sein hat.
Der Kopf fällt aus enormer Höhe auf den harten Sand zurück. Der Gefährte ist wieder da. Ich entspanne, ruhe etwas, laß ihn einen Teil des Weges mit mir gehen, schüttle ihn dann wieder ab und es ist wieder hell.
Nun aber los. Weiter mit dem Überprüfen meiner Fähigkeiten. Den Oberkörper in die Vertikale. Hm. Eine Herausforderung. Dabei mit den Handflächen hinten in den festen Sand stützen. Ja, so könnte es gehen. Wieder bringt das Sch kalte Nässe an meinen Schädel. Nun alle Kraft. Ein Ruck. Die Augen bringen dem Gehirn neue Bilder. Es ist vollbracht, die Hände fühlen kühlen Sand. Da ist etwas grünes, groß, breit, erkenn es nicht. Es ist nicht nahe. Sonst nur noch Sand.
Das Sch erreicht die Hände und ich dreh mich danach um. Wasser. Mein Gott da ist enorm viel Wasser. Der Kopf dreht schon wieder zurück. War da eine Bewegung? Keinen Meter entfernt. Eine Bewegung? Hier? Wer?
Ein Tier. Nicht groß. Nicht bedrohlich. Es kriecht. Was?
Es zuckt, erschreckt mein Herz. Ich will zurück weichen, doch da ist zu viel Wasser.
Mein linker Fuß! Haha. Was bin ich denn für ein Idiot. Laß mir von meinem Fuß einen derartigen Schrecken einjagen. Haha.

Schön. Auch dort ist Bewegung, ist Leben. Und der Rechte? Nichts, keine Regung.
Egal, weiter. Die rechte Hand tastet über das Gesicht. Eine Erhebung? Eine Nase.
Fährt mir ins Auge, ist ungeschickt. Schmerz flammt auf.
Da ist ein Auge, nein ein Paar. Und an den Seiten? Ohren. Gut. Und Lippen. Mit vielen Haaren rund herum. Ekelhaft, ein Bart!


ACHT

Brauch keinen Rollstuhl! Hörst du Welt. Brauch keinen. Kann stehen, alles funktioniert, Beine, die sich bewegen, Hände die greifen und Sinne, die begreifen. Haha, du dachtest wohl, du hättest mich, hättest mich am Boden, ich spuck dir ins Gesicht, Welt, steh hier und spucke und es funktioniert.
Ja und verstehen kann ich auch. Da ist Land, dort der Ozean, da hinten, mit all seinem Grün ist ein Urwald. Da staunst du. Du sagst ja gar nichts mehr. Bist wohl beschämt. Hab dich erwischt, Welt. Bin wieder der alte. Mach weiter, was ich zuvor getan hab.
Wenn ich wüßt, was es war, wenn ich wüßt, wer ich war, und warum hier.

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