Die Farbe von Kristall - ein historischer Kriminalroman Nikola Hahn
Frankfurt am Main, 1904: Der Klavierhändler Hermann Lichtenstein wird in seinem Geschäft mitten in der belebten Innenstadt Frankfurts von Unbekannten beraubt und erschlagen. Die Nachricht verbreitet sich wie ein Lauffeuer in der Stadt und verhindert das Antrittsgespräch der Polizeiassistentin Laura Rothe, die sich als erste Frau im Präsidium um verwahrloste Kinder und Jugendliche kümmern soll.
Ein blutiger Fingerabdruck am Kragen des Ermordeten und die Spur eines Damenschuhs lassen den Verdacht aufkommen, daß eine Frau in die brutale Tat verwickelt ist. Außerdem gibt es Hinweise auf einen Zusammenhang des Mordes an dem Klavierhändler mit den mysteriösen Drohbriefen, die der ermittelnde Kommissar Richard Biddling seit Jahren bekommt.
Laura Rothes Recherche ist es schließlich zu verdanken, daß der Kommissar bei seinen Ermittlungen einen entscheidenden Schritt weiterkommt. Doch die Spuren führen nicht nur zu Biddlings Familie, sondern auch in seine eigene Vergangenheit ...
aus dem Exposé:
Wie der erste Roman der Autorin, Die Detektivin, ist Die Farbe von Kristall Kriminal- und Gesellschaftsroman zugleich: Erzählt wird von Menschen in einer Zeit, in der alles Denkbare möglich, und alles Mögliche machbar schien, aber auch von der Schwierigkeit, einen Mord aufzuklären, der unter den Augen einer ganzen Stadt am hellichten Tag verübt wurde und in die Kriminalgeschichte Frankfurts einging.
Standen bei Der Detektivin Gerichtsmedizin und Fingerabdruckverfahren im Mittelpunkt, so werden diesmal auch die Fortschritte in der forensischen Chemie und bei polizeilichen Fahndungsmaßnahmen beleuchtet, außerdem die Vorbehalte und Schwierigkeiten, gegen die die ersten polizeilichen „Fürsorgedamen" zu kämpfen hatten. Für die (fiktive) Frankfurter Polizeiassistentin Laura Rothe stand dabei Henriette Arendt Pate, die 1903 in Stuttgart als erste Polizeiassistentin Deutschlands ihren Dienst antrat.
Wie in der Detektivin wird auch in Die Farbe von Kristall zugleich mit der Polizeigeschichte die Geschichte der Kriminalliteratur erzählt. Diesmal geht es um den „besten Detektiv der Welt", Sherlock Holmes, dessen Deduktionen Victoria Biddling faszinieren - und die auch für die Aufklärung des Mordfalles eine Rolle spielen.
Wie schon in Die Detektivin würzt die Autorin auch in Die Farbe von Kristall das Geschehen mit Lokalkolorit und Beschreibungen aus dem Alltagsleben: Der Leser erlebt die Schwierigkeiten, ein Automobil in Gang zu setzen und ein Telephon zu bedienen; er folgt der Polizeiassistentin Rothe in stickige Fabriksäle und beengte Arbeiterwohnungen und der wohlhabenden Victoria Biddling zum Festbankett.
Einen zusätzlichen Reiz gewinnt Die Farbe von Kristall dadurch, daß die Autorin im Gegensatz zur Detektivin ihrer Romanhandlung diesmal zwei authentische Fälle der Frankfurter Kriminalgeschichte zugrunde legt.
Du willst diese Online-Zeitung mitgestalten? Schick mir Deine Gedichte, Kurzgeschichten, CD-Kritiken, Buchbesprechungen - oder vielleicht ganz was Neues? Erlaubt ist, was Spaß macht und keinen kränkt oder geschmacklos ist.