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Elfriede Herold

MORGENDÄMMERUNG

Ich schreibe dies an einem Donnerstagmorgen und es ist wohl ein sehr schöner Morgen. Der Himmel ist blau, die Celsiusse gehen einer Zahl entgegen, die ich mir fast nicht vorstellen kann, die Luft ist so klar und die Vögel trillieren ganz schön. Ich bin schon seit ein paar Stunden auf und habe viel gearbeitet und jetzt ist nur noch eins, was ich schnell möchte, ich will wieder ins Bett. Ich spiele schon sehr lang den Morgenmenschen. Ich stehe zeitlich auf, laufe meine 3,8 km, frühstücken tu ich ordentlich. Dann dusch ich mich, zieh mich an, lese die Zeitung - also ich tu so als wäre ich munter. Aber ich bin alles andere als wach, wach bin ich ganz bestimmt nicht vor halb zwölf Uhr vormittags. Wären mir mal noch genug.. Ich schreibe das als Schlafender.
Ich verstehe mich nicht mit der Morgenstunde, das war schon immer so und wird auch so bleiben, ich hasse schon den Gedanken, dass die anderen das von mir erwarten. Ich bin eben kein Morgenmensch, aber da kann ich nichts dafür es ist halt ein Nachteil – wie wenn man zu klein gewachsen ist oder als junger Mensch Sommersprossen hat und so schneidig aussehen will.
Ich soll auf dem Posten sein, wenn andere das auch sind, soll ich mit einem Lächeln auf den Lippen vor die Tür treten und munter strahlend den jungen Morgen begrüßen wie die Kameraden in der Werbung. Das ist aussichtslos, das von mir zu verlangen. Außerdem ist das ungerecht. Wir Morgenmuffel sollten uns organisieren, mal ein richtiges Sit- in veranstalten –am Besten nachmittags, wenn möglich. Die meisten halten Langschläfer für charakterlos. Mein Vater ist so ein verständnisloser Morgentyp, für den ist das eine Sünde, noch im Bett zu liegen – wenn die Sonne am Himmel steht.
Als ich noch ein Kind war, ist er ständig in mein Zimmer gekommen, hat auf mich heruntergeschaut und befahl mir mit einem barschen ton aufzustehen. Jedes mal hab ich ihn nach dem Grund gefragt. Aber ich habe immer die gleiche Antwort bekommen:: „Weil es zeit ist“ – Psychiater werden natürlich mit einer ihnen üblichen Floskel kommen, die sie selber nicht logisch erklären können und bei mir eine Lebensangst oder eine Neurose konstatieren. Aber ich kann mit fester Stimme von mir behaupten, das ist es nicht, das leben ist durchaus schön, nur nicht zwischen sechs und acht Uhr in der Früh.

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