Blick aus dem Fenster
Die Tasse schwarzen Kaffees dampft noch. Mit gleichmäßigen Bewegungen rühre ich den Kaffee um. Vorsichtig nippe ich an der Tasse. Zu heiß.
Es ist halb sechs. Draußen die dunkle, schwarze Nacht. Die Straße ist still. Es ist Winter. Mein Blick aus dem Fenster streift die Dächer, die ich nicht sehe. Ich ahne sie. Denn ich sah sie den ganzen Tag.
Abermals koste ich meinen Kaffee. Schon etwas kühler. Ruhig liegt die schwarze Flüssigkeit in der Tasse. Schwarz wie die Nacht. Wieder blicke ich durch das Fenster in dieses Schwarz. Schwarz wie der Tunnel, durch den ich fahre, wenn ich meine Großmutter besuche. Schwarz.
Wieder trinke ich einen Schluck Kaffee. Schwarzen Kaffee. Ich schaue aus dem Fenster. Schwärze. Stille. Da sehe ich in der Ferne ein Fenster. Es ist hell erleuchtet. Wie die Ausfahrt des Tunnels zu meiner Großmutter.
Sieht man von dort auch mein Fenster? Vielleicht sitzt in diesem Zimmer auch jemand, der Kaffee trinkt. Schwarzen, heißen Kaffee. Vielleicht hat er Besuch? Besuch von einer Großmutter. Die auch durch einen schwarzen Tunnel fahren muß.
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