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Holger Blauhut

Geschichte von den Brüdern

Die Mutter sagte von ihren beiden Söhnen, dass sie sich von Anfang an nicht ähnlich waren. Der Ältere war voller Neugierde und allem aufgeschlossen, während der Jüngere es liebte, an der Spitze zu stehen und Aufgaben zu verteilen. Im Sandkasten buddelte er nicht selbst, sondern ordnete an, was gebaut werden sollte.
Nach Abschluss zog der Ältere in die nahe gelegene Stadt und besuchte die Universität. Er wurde Ingenieur und kam in eine Forschungsabteilung. Sein jüngerer Bruder studierte ebenfalls und trat in die führende Partei ein. Aufgrund seiner Beredsamkeit gelangte er bald an die Spitze und setzte seine, im Sandkasten begonnene Tätigkeit fort.
Der Ältere heiratete die Verkäuferin aus dem kleinen Eckladen und wurde erster Techniker am städtischen Krematorium. Mit Fleiß und Einfallsreichtum machte er das Krematorium zum Besten des Landes. Er ergänzte die Gewebeschlauchfilter mit Additivdosieranlagen, baute Rußbläser zur effektiven Reinigung der Wärmetauscher ein und schuf ein Messsystem zur Kontrolle und Dokumentation aller relevanten Emissionswerte. Damit minimierte er den Austritt von Furan, Dioxin, CO2 und anderen Stoffen.
Der jüngere Brüder verbot dem Älteren aus Geldmangel weitere Änderungen und ließ ihn für das Geschaffene auszeichnen. Für den Älteren gab es nun nicht mehr viel zu tun. Er lebte ruhig mit der Verkäuferin und sie bekamen zwei Töchter.
Für den Jüngeren war der Aufstieg abrupt zu Ende, als sich die kleine Welt drehte. Wie beim Umdrehen einer Sanduhr war er plötzlich ganz unten. Vorübergehend fand er bei seinem Bruder eine Anstellung, musste diese aber bald wieder verlassen. Die Brüder hatten in dieser Zeit zueinander gefunden und ihr Wissen ausgetauscht. Der Ältere verließ den Friedhof, gründete eine Partei und kam zu Ansehen. Sein Bruder hingegen zog sich völlig aus der Öffentlichkeit zurück und lebte jetzt in einem kleinen Dorf. Er machte sich selbständig und schuf das erste private Krematorium. Als es schon fast eingestaubt war, bekam das Krematorium seinen ersten Kunden. Der ältere Bruder hatte den Wechsel zum turbulenten Politikerdasein nicht verkraftet und sein Herz war stehen geblieben.
Dieser prominente Kunde verschaffte dem Jüngeren Aufsehen und Kundschaft. Bald konnte er das Krematorium in die nahe Stadt verlegen. Er heiratete und lebt mit seiner Frau am Stadtrand in einem Reihenhaus.

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