"Taxi nach Paris" von Ruth Gogoll ist ein Buch, wie man es selten
findet: Es ist ausgesprochen erotisch (um nicht zu sagen: 50%
Sex) und trotzdem doch auch sehr gefühlvoll. Dabei geht es nicht
wie üblich um Mann und Frau, sondern um zwei Frauen - es ist
also eine lesbische Liebesgeschichte.
Und was für eine! Es beginnt mit einem Mißverständnis: In einem
Frauencafé lernen sich zwei Lesben kennen. Wie das so ist,
nimmt die eine die andere mit zu sich nach Hause, und da soll es
nun zu Sex kommen. Aber dabei stellt sich heraus, daß die eine
von beiden das nicht nur aus Lust und Liebe tut: Sie ist eine Hure
für Frauen.
Die "Kundin" ist zuerst entsetzt, als sie das erfährt, aber am
nächsten Tag merkt sie, daß sie sich in die Hure verliebt hat. Und
damit beginnt das Liebesdrama. Die eine will ihren Beruf nicht
aufgeben, die andere kann mit ihrer Eifersucht nicht leben. Die
Trennung ist unvermeidlich.
Aber dann führt sie ein etwas tragisches Ereignis in der Stadt der
Liebe, Paris, wieder zusammen. Doch auch dort zeigen sich
wieder dieselben Probleme. Beide Lebensstile sind wohl
unvereinbar, und die beiden Frauen trennen sich erneut.
Aber das ist noch nicht das Ende (das ich hier nicht verraten will -
selber lesen! :-) ).
Ich habe das Buch mit Begeisterung verschlungen und gleich
darauf ein zweites Mal gelesen. Die erotischen Szenen sind so
ausführlich und detailliert, daß sie durchaus "anregend" wirken,
und das wiederum hat meine Freundin gefreut :-), aber das ist es
nicht allein. Ruth Gogoll versteht es, eine sehr gefühlvolle
Atmosphäre zu schaffen, in die man sich wie in eine warme Decke
hineinrollen kann. "Taxi nach Paris" war ihr erstes Buch, und
mittlerweile hat sie noch drei weitere geschrieben, die ich ebenfalls
alle verschlungen habe. Wenn man einmal angefangen hat, kann
man einfach nicht genug davon bekommen. Ich kann ihre Bücher
jedenfalls nur empfehlen. Im Bett, in der Badewanne oder wo auch
immer. Man sollte allerdings dafür sorgen, daß eine Frau in der
Nähe ist, mit der man die Sachen, die im Buch beschrieben
werden, nach Beenden der Lektüre durchprobieren kann ... :-)
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